Hilfe! Tausend und ein Handgriff
Den Schrank hat meine Mama mir mal geschenkt. Darüber habe ich bis heute ein schlechtes Gewissen, weil ich keine Ahnung habe, wie sie ohne ihn zurecht kommt. In diesen Schubladen ist ALLES, was klein ist und gebraucht wird. Taschentücher. Schnitzelhammer. Kerzen. Pässe. iPhone-Kabel. ALLES. Minus die Sachen, die nicht in Kinderhände gehören: Feuer, Messer, Reißzwecken – sowas. Wurde fein aussortiert, als Puffi krabbeln lernte.
Aber der Schrank ist mehr als ein Organisationstalent. Er steht in unserer Wohn-Ess-Küche als Symbol meines neuen Lebens mit Kindern – und mit acht Armen, acht Händen, zwei Gehirnen und der Unermüdlichkeit, Dinge zu verstauen. Denn das Teil ist das ungefähr weltbeste Spielzeug. Schublade auf. Alles raus. Schublade raus. Andere Sachen rein. Schublade rein. An Schublade hochziehen. Stofftier in Schublade stopfen. Seifenblasen in Schublade pusten. Heimlich Milch in Schublade kippen. Versuchen, in Schublade Platz zu nehmen.
Wahrscheinlich könnte ich meinen Jungs beibringen, mehr Ordnung zu halten. „Neiiiin, nicht die Schubladen füllen, leeren, tauschen, rausziehen oder bewoooohnen.“ Aber ich mag nicht am Spielen rummäkeln. Also lasse ich ihnen lieber ihren Spaß. Und räume auf. Abends. Vor den Mahlzeiten. Beim Mittagsschlaf. Naja, so 43 –mal am Tag wird´s schon sein.
Ich glaube, darin liegt die große Unverstandenheit zwischen Männern und Frauen mit Kindern: Du räumst und schaffst den GANZEN TAG. Wischst weg, was spritzt. Saugst, was bröselt. Wäschst, was stinkt. Schaffst es abends gerade noch, das vollgekotzte Shirt gegen ein frisches zu tauschen. Der Mann kommt heim, denkt: Sieht alles aus wie immer. Aber warum hat sie nicht gekocht?
Puh.
⚓ HAMBURG TIPP
Tatsächlich schaffe ich es vor lauter „das muss aber kurz mal weg“-Werkeln nicht mehr, ordentlich zu putzen. Also abstauben, saugen, wischen und am Ende noch bügeln und Klamotten verstauen. Nicht drin. Deswegen habe ich mir neulich mal Hilfe bestellt von einer Firma. „Helpling“ kam, sah und wischte. Prädikat nützlich!
PS: Dieser Blogpost wird nicht bezahlt. Ich mach das hier ehrenamtlich. So wie den Mamajob auch (fast)!