Neulich habe ich ein Foto aus den USA gesehen. Ein altes Ehepaar im Partnerlook – nur dass ihre T-Shirts bedruckt waren. Er: „Falls ich verloren gehe, bringt mich zu Rosie.“ Sie: „Ich bin Rosie.“ Das war kein Scherz. Das war pragmatische Liebe in Zeiten der Demenz. Und traf mich irgendwie ins Herz.

Kinder wachsen wirklich schnell – ich war selbst mal eins! Gefühlt vorgestern hab ich Schnecken im Garten meiner Eltern gesammelt. Heute macht das mein kleiner Wirbelwind. Und ich? Bin verheiratet mit dem besten aller Männer. Aber was wird bleiben? Um mich herum trennen sich immer wieder Menschen überraschend. Egal, ob sie Kinder haben oder nicht. Mal ist es eine neue Liebe, mal ist die alte einfach verschwunden – aber immer ist es so, dass ich als analytischer Zuschauer gar nichts daraus lernen kann.

Das macht mir Angst. Angst vor dem Sinneswandel. Mag er mich treffen oder meinen Mann: Ich hoffe, er dreht schnell wieder bei. „Bring mich zurück zu meinem Schatz“ werde ich auf mein T-Shirt drucken. Denn ich weiß: Im Moment haben wir es gut. Wir sind gesund und fit, freuen uns an diesen unglaublichen kleinen Wesen, die uns jeden Tag verzaubern und an uns, sobald wir mal alleine sind.

Aber das Leben ist ein Scheißer. Bringt Krankheiten und Schicksalsschläge. Ich wünsche mir, dass wir sie zusammen durchstehen. Dass wir unserem größten Glück nicht selbst im Weg stehen. Dass wir auf uns aufpassen, wenn es schwieriger wird. Und das Glück, das erwachsene Kinder bringen, teilen können.

⚓ HAMBURG TIPP

Romantisch essen will ich mal wieder mit meinem Mann. Wir gehen auf die „Engel“ am Fähranleger Teufelsbrück. Lecker und soooo schön.