
Warum fühlt Glück sich manchmal so unwirklich an?
Da liege ich nachts neben meinem Baby, halte seine Hand fest, lausche seinem Schnaufen. Das Dachfenster öffnet sich auf den nebelverhangenen Nachthimmel über Klein Borstel. Und ich denke: Es hätte auch anders laufen können. Mein Mann hätte mir das Herz brechen und abhauen können. Ich hätte unfruchtbar sein können. Ich hätte wegen des Jobs nach Berlin, wegen der Familie nach Bayern ziehen können.
Und vielleicht ist das das Beste an Kindern: Es gibt diese ganzen Konjunktive im Leben nicht mehr. Die sind da, du bist Mama, und Job, gebrochenes Herz oder Wohnort werden auf einmal zum Hintergrundrauschen der gnadenlos wahrhaftigen Welt, in der du lebst.
Hey, Kinder lachen über das Kitzelmonster, eine gackernde Möwe oder wenn sie in eine Pfütze fallen – aber bestimmt nicht über einen Witz vom Chef. Und allein dafür muss man welche bekommen.
Heute durfte ich meinem Großen wieder beim Freuen und Lachen zuschauen: Wir waren im Niendorfer Gehege. Da gibt’s Ponyreiten für Kids, was für ihn das Allergrößte ist. Plus: Ein Pferd, das abäppelt, ist für Puffi auch schon ganz großes Kino. Genau wie zwei kämpfende Ziegen, eine Kugel Erdbeereis und die Erlaubnis, den Matsch von seinen Händen an Mamis Jeans abzuschmieren. Ta-daaaah, fertig ist der Traumtag. Und ich danke dem Schicksal, dass es nicht anders gelaufen ist. Dass ich solche Tage in der schönsten Stadt der Welt erleben darf.
⚓ HAMBURG TIPP
Reiten im Niendorfer Gehege (Hausnummer 50 ins Navi eingeben).