Ich bin ein Sommermensch. Barfuß. Kurze Hosen. Schwimmen und in Erde wühlen. Und klar mag ich auch Herbst, mit seiner Apfelernte und der sanften Dunkelheit, die den Tag nicht einfach ausradiert wie die Schwärze des Winter das macht, sondern die Helligkeit langsam für sich einnimmt.

Aber es ist nicht das Gleiche. Ich tanke deswegen gerade die letzten Sonnentage mit meinen kleinen Kindern. Nächsten Sommer werden sie älter, größer und ganz anders sein.

Man kann sich nicht gegen die Zeit stellen. Keine Wehmut vermag sie zu stoppen. Deswegen habe ich ein neues Spiel: Wann immer ich merke, dass ich meine Kinder schon zu groß finde. Dass ihre Füße meiner Hand entwachsen. Dass ich ihre Sprachfehler vermisse, dann notiere ich im Geiste ein paar Dinge in der Zukunft, auf die ich mich freue. Es sind so viele!

  • Puffi ein KINO zu zeigen. Der flippt aus.
  • Genau wie Legoland.
  • Den Kindern einen Hundewelpen zu schenken.
  • Oder ein Pony.
  • Oder das Leiterfahrzeug von Playmobil. (Für einen Entzückensschrei meiner Kinder würde ich ziemlich viel Quatsch anschaffen sogar, aber das nur nebenbei bemerkt).
  • Das naturhistorische Museum in Berlin, ich meine: DINO-SKELETTE! Ich flippe aus.
  • Mit ihnen schwimmen zu gehen. Ganz ohne festhalten.
  • Ballett.
  • Carmina Burana.
  • Skifahren gehen.
  • Donald-Duck-Comics.
  • Ihnen Bücher zu kaufen, die sie selbst lesen können.
  • Nachtzug fahren. Ich will mit ihnen Nachtzug fahren.
  • Und ins Planetarium, wenn es wieder offen hat.
  • Und in der Geisterbahn. Achterbahn müssen sie mit Papa machen, das schaffe ich nicht. Da freu ich mich auch nicht drauf, da mach ich mir in die Hose.
  • Ich freue mich auch auf den Tag, an dem ich beweisen kann, dass sie immer zu mir kommen können – egal, was los ist.
  • An dem wir Schwarzer Peter spielen. Oder Schach. Oder Scrabble.
  • Ich freu mich darauf, ihnen Helden meiner Zeit zu zeigen: Loriot. Helmut Schmidt. Diether Krebs. Peter Ustinov. Ich weiß, dass sie mich dann uncool finden. Aber irgendwie wird es wahrscheinlich Spaß machen.
  • Mein erstes Computerspiel spielte ich mit meinem Papa: „Wooky“ auf einem Sharp MZ-800, so 1985. Siehe Foto!!! Das könnte ich noch heute im Schlaf. Ich bin Tetris-Supermeister und habe bis heute eine echte Zuneigung zu Computern. Also, eine Runde Tetris mit meinen Kindern, das wär schon was. Die mache ich PLATT! Ich juble innerlich.
  • Herrschaft, irgendwann kann ich mit denen ein Bier trinken! Ich mag kein Bier, aber für meine Jungs würde ich vielleicht mal dran nippen.

⚓ HAMBURG-VORFREUDE-TIPP

Das NENI in Hamburg ist ein Familienbetrieb: Mutter Haya Molcho hat sieben Jahre vergeblich versucht, schwanger zu werden … und bekam dann vier Söhne nacheinander. Heute betreibt sie die NENI-Kette mit ihren Jungs. Gott, die Vorstellung, mit meinen beiden ein Business zu haben, ist schon witzig. Leider ist das NENI immer noch geschlossen wegen eines Feuers dort im Juni. Aber sobald es wieder aufmacht, sage ich bescheid. Und dann geh ich hin. Aus Begeisterung über Familienunternehmen – und weil es LECKER ist.